Liege-Zweiräder

Aurilion entwickelt visionäre Verkehrsmittel für den alltäglichen Gebrauch. Performance ohne Anstrengung ist der Anspruch dahinter - oder anders ausgedrückt, die etwas schnelleren Alltagsräder anzubieten.

Wir sind vom Potential zweirädriger teil- oder vollverkleideter Liegeräder überzeugt und wollen diese dahin bringen, dass sie einen breiten Markt erreichen.
Wir sind uns dabei bewusst, dass wir als Exoten starten müssen. Gegenwärtig gibt es auf dem Markt keine große Aufmerksamkeit für zweirädrige Tiefliegeräder, die Potentiale dieser Zweiräder werden verkannt und dementsprechend hat in den letzten Jahren auch keine so begeisterte Weiterentwicklung von Liege-Zweirädern stattgefunden. Der Trend geht eher zu den Dreirädern oder zu höheren Liegerädern, die auch gegenüber herkömmlichen Rennrädern kaum mehr Geschwindigkeitsvorteile bieten.
Wir können es aus diesem Grund auch nicht leisten, rein preislich mit Herstellern größerer Serien mit zu halten. Wir rechnen mit ein- oder knapp zweistelligen jährlichen Verkaufszahlen für die ersten Jahre des Verkaufs und müssen vergleichsweise hohe Investitions- und Stückkosten auf diese kleine Stückzahl verteilen.
Dafür haben wir andererseits bereits mit dem Earth-Glider und dem Alagi Teiletappen unseres visionären Weges erreicht und können Ihnen bezüglich der genannten Zielsetzung einzigartige Fahrräder anbieten. Sie können gerüstet für jedes Wetter, jede Tagsezeit, vielfältige Anlässe und für kleine Reisen kaum ein agileres Fahrrad entspannter, eleganter und mit mehr Freude fahren, als den Alagi und den Earthglider.

Warum keine Dreiräder?

Den überwiegenden Anteil verkaufter Liegeräder machen gegenwärtig Dreiräder aus. Der maßgebliche Vorteil von Dreirädern besteht im stabilen Stand, auch im Stand. Man könnte jetzt fragen, warum diese Eigenschaft bei herkömmlichen Fahrrädern keine derartige Rolle spielt, können denn die Leute ein Zweirad nicht beherrschen?
Die Antwort auf diese Frage lautet schlichtweg: Nein, sie können ein Liege-Zweirad nicht beherrschen. Noch nicht und in der Regel nur für kurze Zeit. Bereits nach wenigen Minuten Fahrpraxis sind bei einem gutmütigen Liegerad, wie zum Beispiel dem Alagi, Fahrradfahrer in der Lage, einfache Strecken zu fahren oder auf einer nicht ganz so schmalen Straße zu wenden. Nach weniger als einer Stunde Fahrpraxis wird von einem durchschnittlich talentierten Fahrradfahrer ein Liegerad grundlegend beherrscht und der erste Anflug von Fahrfreude stellt sich ein. Nach wenigen hundert Kilometern kehrt etwas Routine ein und ein objektiver Vergleich zwischen den Fahrradkonzepten wäre erst im Ansatz möglich.
Diese Zeit der Fahrpraxis fehlt dem Liegerad-Interessierten in der Regel bis zu seiner Kaufentscheidung und auf diesem Wege liegt die Kaufentscheidung zugunsten eines Dreirades relativ nahe, weil dieses im Gegensatz zum Liegezweirad bereits auf den ersten Metern beherrscht wird.
Die spannende Frage lautet nun: Würden die Liegerad-Einsteiger ein Dreirad auch dann noch bevorzugen, wenn sie die beispielsweise eintägige Fahrpraxis auf einem Liege-Zweirad zuvor absolviert hätten und sich mit diesem anfreunden hätten können? Im Folgenden werden Vor- und Nachteile von Liege-Zweirädern gegenüber Liegedreirädern und gegenüber Aufrecht-Zweirädern erläutert, um Hilfestellung bei der Beantwortung dieser Frage zu geben.

Für Anwendungen wie Seniorenräder, Rikschas oder Transporträder halten wir Dreiräder weiterhin für eine sinnvolle Lösung und behalten uns vor, in Zukunft auch solche Räder zu bauen. Auch das sportliche Tieflieger-Trike wird mit Sicherheit angesichts der nachfolgenden Diskussion der Vor- und Nachteile seine Berechtigung behalten. Aber es wurde in den letzten Jahren auch von diversen Firmen perfektioniert und Aurilion kann vermutlich hier kaum einen vergleichbar innovativen Beitrag leisten, wie wir das im Zweiradbereich für möglich halten.

Nachteile von Liege-Zweirädern gegenüber Liege-Dreirädern und Aufrechträdern

  • Sinnvollerweise ist zur ausgewogenen Gewichtsverteilung und Verkürzung des Bremsweges das Vorderrad eines kurzen Liegezweirades immer so weit vorne wie möglich angeordnet. Daher ist bei engen Kurven vorzugsweise der kurveninnere Fuß nach vorne zu strecken, um eine Kollision der Ferse mit dem Vorderrad zu vermeiden. Bei Geschwindigkeiten oberhalb 12 km/h ist jedoch in der Regel eine solche Problematik nicht gegeben, diese Besonderheit tritt fast ausschließlich beim engen rangieren, Wenden oder Durchfahren von Schikanen von Belang.
    Beim Tiefliegerad wie beispielsweise dem Earthglider kommt vielfach noch die Kettenführung hinzu, bei der das Vorderrad beim stärkeren Einlenken die Kette zur Seite drücken muss. Dies ist mit geringem Kraftaufwand problemlos zu bewerkstelligen, verhindert aber ebenfalls ein kraftvolles Weitertreten in engen Kurven.
    Dieser Nachteil des Liege-Zweirades besteht sowohl gegenüber Liegedreirädern, als auch gegenüber Aufrecht-Zweirädern.
  • Die Geometrie des Liege-Zweirads ist für Aufrechtradler so ungewohnt, dass die oben erwähnte Eingewöhnungszeit für den Umstieg erforderlich ist. Die Erfahrung mit Aufrecht-Fahrrädern ist fast allem Menschen in unserem Kulturkreis gegeben und somit können sowohl Aufrecht-Räder, als auch Liege-Dreiräder, die nicht kippen können, von einem Durchschnittseuropäer praktisch ohne Umgewöhnungszeit beherrscht werden.
    Aber auch für erfahrene Liegeradfahrer gibt es Situationen, wenn beispielsweise im fließenden Verkehr gewendet oder rangiert werden soll, in denen die Kippstabilität von Dreirädern einen Vorteil gegenüber dem Liege-Zweirad darstellt.

Vorteile des Liege-Zweirades gegenüber Aufrechträdern

  • 80% seiner Energie wendet ein Rennradler dafür auf, etwas Luft zu verwirbeln. Lediglich 20% seiner Leistung sind erforderlich, um den Rollwiderstand zu überwinden und weniger als 1% seiner Leistung werden benötigt, um Kugellager zu bewegen. Ein Liegerad hat je nach Sitzposition und aerodynamischen Hilfen in wenigen Fällen einen höheren Luftwiderstand als ein Rennradler, aber bei guter Aerodynamik auch erheblich weniger, als 50% des Luftwiderstands eines Rennradlers. Es erklärt sich von selbst, dass somit bei gleicher Geschwindigkeit eine erhebliche Krafteinsparung möglich ist, oder eben bei gleicher Anstrendung eine merklich gesteigerte Geschwindigkeit. Der Geschwindigkeitsvorteil relativiert sich ein Wenig, da der Leistungsbedarf zur Überwindung des Luftwiderstands in der 3. Potenz mit der Geschwindigkeit steigt, und weil somit die absolute Geschwindigkeitssteigerung nicht so spektatkulär ist, wie der phenomenale Lufwiderstandsvorteil zunächst vermuten lassen würde. Aber merkliche Performancesteigerungen gegenüber Aufrechträdern sind bei Liegerädern in jedem Fall drin. Geschwindikgeitsrekorde von über 120 km/h mit reiner Muskelkraft wären ohne Liegeräder mit Aerodynamischen Hilfen nicht denkbar gewesen.
    Es liegt nahe, dass Tiefliegeräder einen etwas geringeren Luftwiderstand haben, als höhere Liegeräder, wobei die Sitzposition selber durch Lehnenneigung und Höhe des Tretlagers ebenfalls eine große Rolle spielen. Positiv für den Luftwiderstand ist freilich eine flache Lehne, ein hohes Tretlager und eine tiefe Sitzposition.
  • Ein für Tourenradler wesentlich gravierenderer Vorteil, als die pure Geschwindigkeit besteht in der entspannten Ergonomie. Auf dem Liegerad ist es möglich, viele Stunden im "Sattel" zu verbringen, ohne irgendwelche Beschwerden oder Ermüdungserscheinungen außerhalb der zum Antrieb eingesetzten Beinmuskulatur. Ich selber habe eine Nachtfahrt von Augsburg nach München in Erinnerung (ca. 70km, denen zuvor die Hinfahrt vorausging), bei der ich aus verschiedenen Gründen bereits mit großer Müdigkeit angetreten war. Es war für mich dennoch problemlos möglich, mit durchschnittlich gefahrenen 25 km/h /(nicht gesamte Durchschnittsgeschwindigkeit) durch das hügelige Land zu fahren und als ich nach über vier Stunden vor der heimischen Garage stand, hatte ich keine Lust mehr, aus dem Fahrrad aufzustehen. Ich hatte während der gesamten Fahrt die Müdigkeit kaum wahr genommen und hatte keinerlei Anspannung oder Druckstellen. Diese Erfahrung ist für Aufrecht-Fahrradfahrer vollkommen neu.

Sicherheitsaspekte im Vergleich zu Aufrechträdern

  • Ein Liegerad bietet bei den allermeisten Arten von Unfällen erhebliche Sicherheitsvorteile, weil die Füße vorne liegen und die starke Beinmuskulatur einen Großteil der Beschleunigungsenergie aufnehmen können. Es gibt zahlreiche Unfallberichte von Liegeradfahrern, die bei Frontalaufprall auf PKW oder Mauern ohne schwerwiegende Verletzungen oder fast unverletzt davon kamen.
  • Bei einem Sturz auf ebener Strecke ist die Verletzungsgefahr durch die geringe Fallhöhe erheblich reduziert. Kopf und Handgelenke werden in den seltensten Fällen, erheblich seltener, als bei Aufrechträdern, verletzt. Die Räder von Aurilion haben konsequent robuste Kopfstützen, wodurch auch bei einem Heckaufprall ein vorzüglicher Schutz besteht.
  • Ein Liegeradfahrer hat aufgrund des niedrigen Schwerpunktes einen signifikant kürzeren Bremsweg, als ein Aufrecht-Radler und das Risiko, bei einer Vollbremsung einen Überschlag zu machen, ist in der Regel bei eine Liegefahrrad nicht gegeben.
  • Das Risiko, als Liegeradfahrer übersehen zu werden, wird überschätzt. Fahrradfahrer werden allgemein gerne übersehen, wenn sie nicht im Blickfeld liegen und wenn ein Liegeradler im Blickfeld ist, wird er in der Regel auch gesehen. Andersherum können Aufrechtradler vielfach über Autodächer hinwegsehen und die Dächer von kreuzenden PKW erkennen, und daher über Rechts-Vor-Links-Straßen mit erhöhter Geschwindigkeit fahren. Das heißt nicht, dass die PKW-Fahrer die Fahrradfahrer sehen würden, weil deren Köpfe weit unter den Dächern der PKW liegen (wenn sie keine SUV fahren). In der Folge müssen Liegeradfahrer ebenso vorsichtig fahren, wie PKW-Fahrer, wenn sie gewöhnliche Kreuzungen queren. Das Problem ist also weniger das Nicht-gesehen-werden, als die eigene eingeschränkte Sicht und die Erfordernis, das Verhalten den eigenen Sicht-Möglichkeiten anzupassen.
  • Wesentlich gravierender jedoch ist das erhöhte Risiko-Potential, welches sich aus der erhöhten Fahrgeschwindigkeit ergibt. 5 km/h mehr können auf einem Radweg ein 100% erhöhtes Risiko bedeuten. Wenn ein Liegeradfahrer seine Geschwindigkeit nicht den Gegebenheiten anpasst, lebt er tatsächlich gefährlich. Wenn er hingegen vorausschauend fährt und, wie jeder erfahrene Fahrradfahrer auch, die Wahrnehmungsmöglichkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer mit einberechnet, dann fährt er unterm Strich mit Sicherheit nicht gefährlicher, als ein Aufrecht-Fahrradfahrer.

Vorteile eines Liege-Zweirades gegenüber Liege-Dreirädern

  • Liege-Zweiräder haben weniger Gewicht, weniger Rollwiderstand und weniger Luftwiderstand. Somit sind Liegezweiräder einfach schneller, auch wenn die Liegedreiräder mittlerweile ebenfalls enorme Leistungen vollbracht haben.
  • Liege-Dreiräder bieten vor allem in der Stadt erhebliche Nachteile dabei, sich durch dichten Fahrrad- oder Fußgängerverkehr durch zu lavieren. Vielfach ist das Überholen von Fahrrädern auf engen Fahrradwegen schlicht nicht möglich und der Dreiradfahrer darf mindestens bis zur nächsten Kreuzung dem Gemütsradler folgen.
  • Der Vorteil der Kippsicherheit eines Dreirades verkehrt sich in das Gegenteil, wenn ein Gefährt mit Geschwindigkieten von über 40 km/h rasch reagieren muss. Die wenigsten Liegedreiräder sind so kippstabil, dass sie eher seitlich rutschen würden, als zu kippen. Unter Umständen kann ein kurzer Ruck am Lenker einen Überschlag verursachen und dieser Überschlag ist dann in aller Regel erheblich unangenehmer, als mit einem Tieflieger mit zu hoher Geschwindigkeit in der Kurve wegzurutschen und auf dem Gesäß abzubremsen.
    Zudem führt der Anspruch der maximalen Kippsicherheit bei Liege-Dreirädern zur Notwendigkeit, die Sitzhöhe weiter zu reduzieren, um den Schwerpunkt nach unten zu kriegen. Daher ist die Sitzposition bei Liege-Dreirädern in der Regel merklich niedriger, als beispielsweise beim ohnehin schon relativ niedrigen Earthglider.
    Sollten Liege-Dreiräder nun die potentiellen Aufrechtrad-Umsteiger wegen ihrer Kippsicherheit ansprechen, so ist gerade die tiefe Sitzposition für die Umsteiger eines der größten Hemmnisse oder Angstfaktoren, die auch manche Liegeradler wieder auf ihr Aufrechtrad zurückbefördert haben (ganz unabhängig von der Frage, ob aus der niedrigen Sitzposition reelle Risiken erwachsen, oder ob dadurch die Sicherheit faktisch eher steigt). Das Zweirad hat nicht diesen Zielkonflikt zwischen Sitzhöhe und Kippsicherheit. Von diesem Vorteil des Liege-Zweirades profitiert insbesondere der Alagi, dessen Fahrer wenigstens in Augenhöhe mit den Autofahrern fährt und erfahrungsgemäß auch erheblich geringere Angstgefühle im Verkehr entwickelt, als die Fahrer in tieferen Sitzpositionen.

Aurilion bietet mit dem Alagi ein Einsteiger-Liegerad, welches dem Umsteiger entgegen kommt, welches aber dennoch sehr schnell ist.
Der Earthglider hingegen ist der schnellere Bruder des Alagi für Fahrradfahrer, die entweder schon etwas Erfahrung mit Liegerädern gesammelt haben oder die von Vornherein wissen dass sie das schnellere und elegantere Liegerad fahren wollen.